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Home: Der Film vermittelt uns wieviel an Zeit wir noch haben die Erde vor dem Kollaps zu schützen und welche Dinge wir alle gemeinsam ändern müssten, damit dieser wundervolle Planet auch noch in vielen hundert Jahren Lebensquelle für die kommenden Generationen sein kann.

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HOME ist ein freier Dokumentarfilm des französischen Fotografen und Journalisten Yann Arthus-Bertrand. Nach Angaben des Filmemachers Arthus-Bertrand (geistiger Eigentümer) darf HOME von Jedermann auch ohne Genehmigung der Rechteinhaber verbreitet und öffentlich vorgeführt werden.

Der Film vermittelt uns wieviel an Zeit wir noch haben die Erde vor dem Kollaps zu schützen und welche Dinge wir alle gemeinsam ändern müssten, damit dieser wundervolle Planet auch noch in vielen hundert Jahren Lebensquelle für die kommenden Generationen sein kann.

Offizielle Details zum Film und den Verwertungsrechten unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Home_%28Dokumentarfilm%29
http://www.youtube.com/user/homeprojectDE

(Dieser Upload ergänzt die fehlende Deutsche Sprachversion des Films auf Youtube in voller Länge und darf zusammenhängend auf Youtube vorgeführt und weiterverteilt werden)

Neuer KlimareportUno-Prognose verblüfft mit Meeresspiegel-Sprung – Die Uno bekräftigt darin ihre Warnung vor einer deutlichen Erwärmung, die zu großen Teilen menschengemacht ist!

Neuer KlimareportUno-Prognose verblüfft mit Meeresspiegel-Sprung

Von Axel Bojanowski

Nordspitze der Insel Sylt: Gefahr aus GrönlandZur Großansicht

picture-alliance/ dpa

Nordspitze der Insel Sylt: Gefahr aus Grönland

Der nächste Weltklimabericht ist schon vor der offiziellen Veröffentlichung bekannt geworden: Die Uno bekräftigt darin ihre Warnung vor einer deutlichen Erwärmung. Doch der Report enthält auch eine erstaunliche Vorhersage.

Hamburg – Es ist wieder passiert, der Geist ist aus der Flasche. Vor der Veröffentlichung ihres Klimaberichts muss das Klimasekretariat der Vereinten Nationen (IPCC) jedesmal mitansehen, wie der vertrauliche Report im Internet präsentiert wird. Dann stürzen sich traditionell Lobbyisten auf die brisanten Dokumente – und interpretieren sie nach ihrem Geschmack. Auf diese Weise erhält der Weltklimabericht, an dem Tausende Forscher jahrelang arbeiten, seine erste Deutung – allerdings nicht wie beabsichtigt von Experten, sondern von Außenstehenden.

Diesmal veröffentlichte ein Blogger den Bericht, der als sogenannter Klimaskeptiker die Interpretationen des IPCC anzweifelt. Er trickste sich mit einem Vertrauensbruch an die Dokumente: Der Blogger nutzte die Offenheit des Prüfungsverfahrens des IPCC-Berichts aus und ließ sich als Gutachter eintragen; jeder Bürger kann auf Anfrage diese Funktion einnehmen. 

Die Transparenz soll sicherstellen, dass alle Einwände gegen den Inhalt des Reports berücksichtigt werden können. 31.422 Kommentare liegen dem IPCC derzeit für den Entwurf des nächsten Berichts vor, der im September offiziell veröffentlicht werden soll. Sie müssen nun von Forschern neben ihrer normalen Arbeit geprüft und beantwortet werden – ein beträchtlicher Aufwand. Trotz berechtigterKritik am IPCC und mancher Fehler im Report: Wohl keine andere Wissenschaft verfügt über eine dermaßen sorgfältige Sammlung ihrer Kenntnisse.

Kampf um die Deutung

Erste Entwürfe des neuen IPCC-Berichts erreichten Journalisten bereits vor Monaten. Das Besondere an dem neuen Leck ist, dass diesmal auch die Zusammenfassung für Politiker so früh bekannt wurde. Das übrige rund 1000-seitige Werk fasst lediglich zusammen, was an Studien bekannt ist. Das knapp 30-seitige Kondensat des Reports hingegen begründet die Deutungsmacht des Uno-Klimarats: Für die Zusammenfassung wird ausgewählt, welche Daten maßgeblich sind, welche Interpretationen am wahrscheinlichsten erscheinen.

Seinen Schliff erhält die Zusammenfassung für Politiker kurz vor Veröffentlichung des Reports, wenn Delegierte der Staaten mit ihren Anwälten das Papier beraten. Dabei geraten wissenschaftliche Fakten in den Mahlstrom politischer Interessen, weshalb die Zusammenfassung den fraglichen Teil des IPCC-Reports darstellt.

 

Umso interessanter also, dass nun eine vorläufige Version des Resümees öffentlich wurde, das ausschließlich von Wissenschaftlern verfasst wurde. Zwar werden die Forscher in den kommenden Monaten noch Änderungen daran vornehmen. Doch wesentliche Teile dürften erhalten bleiben. 

Die wichtigsten Messungen und Prognosen zum Klima lauten:

 

  • Temperatur: Ende des Jahrhunderts wird es in Bodennähe mit großer Wahrscheinlichkeit 0,2 bis 4,8 Grad wärmer sein als heute – je nachdem, wie viel Treibhausgase mit Autos, Fabriken, Kraftwerken und Heizungen in die Luft gelangen. Derzeit enthalte die Luft so viel Kohlendioxid (CO2) wie zuletzt vor mindestens 800.000 Jahren.
  • Einfluss des Menschen: „Fast sicher“ ist nach Einschätzung der Forscher, dass der Mensch bereits wesentlich zu Klimaveränderungen beigetragen hat. Mehr als die Hälfte des Temperaturanstiegs seit Mitte des 20. Jahrhunderts sei von industriellen Treibhausgasen verursacht worden.
  • Meeresspiegel: Die Ozeane steigen seit 1993 pro Jahr um 2,7 bis 3,7 Millimeter an – und damit um etwa einen Millimeter schneller als in den Jahrzehnten zuvor. Die Ozeane werden den Wissenschaftlern zufolge bis Ende des Jahrhunderts um mindestens 29 Zentimeter schwellen. Sollte die Treibhausmenge ungebremst steigen, drohen 82 Zentimeter höhere Pegel. Damit erhöht der IPCC seine Extremprognose gegenüber seinem letzten Report von vor fünf Jahren deutlich – um 23 Zentimeter. Diesmal wurde für die schlimmsten Szenarien ein beschleunigtes Abtauen der Gletscher in Grönland und der West-Antarktis einbezogen. Vor solchen Prognosen war der IPCC im letzten Report 2007 aufgrund der unsicheren Datenlage zurückgeschreckt. Seither gibt es heftige Debatten um die Schnelligkeit des Meeresspiegelanstiegs.
  • Gletscher: Grund zum Pessimismus geben Daten über das Abschmelzen der großen Eisschilde: Grönland verliere in den vergangenen Jahren verstärkt Eis; mittlerweile hebe das Schmelzwasser die Ozeane um 0,28 bis 0,79 Millimeter pro Jahr. Die Antarktis steuere 0,01 bis 0,3 Millimeter pro Jahr zum Pegelanstieg bei. Allerdings, betont der IPCC, gebe es erhebliche Unsicherheiten bei den Gletscher-Daten; nur ein Bruchteil der Eisströme wurde kontinuierlich über längere Zeit vermessen.
  • Meereis: Die Eisschollen der Arktis haben sich extrem verkleinert: Im Sommerhalbiert sich seine Fläche des nordischen Meereises mittlerweile, selbst das Wintereis ist nur noch halb so dick. In der Antarktis hingegen hat sich die Fläche des Meereises ein wenig vergrößert.
  • Zum Extremwetter hatte der IPCC erst kürzlich das gesammelte Wissen veröffentlicht. Hitzewellen und Sturzregen werden demnach vermutlich häufiger, Frostperioden seltener. Sturmfluten laufen höher auf.

 

Wissenschaftler dürfen den neuen Uno-Bericht bis zur Publikation nicht kommentieren. „Solange die Arbeit nicht beendet ist, können wir nichts dazu sagen“, schreibt der IPCC in einer Stellungnahme. Das Gremium und die Forscher müssen die Deutung der Daten also abermals anderen überlassen. Man sei, heißt es beim IPCC, von der Vorveröffentlichung überrascht worden – wieder einmal.

Forderungen nach einer neuen Vorgehensweise erhalten Auftrieb: Forscher fordern, den IPCC-Report von Anfang an für jeden einsehbar im Internet zu verfassen, inklusive aller Anmerkungen und Korrekturen. Damit ginge dem Klimabericht der Anschein des Geheimen verloren; der IPCC bräuchte kein Leck in seinem System mehr zu fürchten.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/ipcc-report-uno-sagt-staerkeren-meeresspiegel-anstieg-voraus-a-873029.html

DIRTY PROFITS – Milliardengewinne auf Kosten der Menschenrechte – Alle führenden deutschen Finanzinstitute sind massiv in menschenrechtlich brisante Unternehmen / Konzerne investiert

PRESSEERKLÄRUNG – DIRTY PROFITS – Milliardengewinne auf Kosten der Menschenrechte

Dirty Profits Report

Wie Konzerne und Banken Kasse machen mit gravierenden Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen.

(Berlin/Brüssel/Warschau/Maputo, 10.12.2012, SPERRFRIST 11:00

Alle führenden deutschen Finanzinstitute sind massiv in menschenrechtlich brisante Unternehmen / Konzerne investiert. Dies geht aus der heute zum Internationalen Tag der Menschenrechte veröffentlichten Studie DIRTY PROFITS des NRO-Bündnisses FACING FINANCE hervor.

„Viele weltweit agierende Unternehmen stehen offenbar im Dauerkonflikt mit international etablierten sozialen Normen und Umweltstandards und sind Banken und Versicherern trotzdem willkommene Kunden“, beklagt Thomas Küchenmeister Koordinator von FACING FINANCE.

Dies gilt besonders für Bergbauriesen wie Vale, BHP Billiton und Glencore, oder den ÖL-Multi Shell. Rüstungsproduzenten wie Lockheed Martin, Rheinmetall oder EADS, verletzen darüberhinaus Waffenkonventionen oder sind im Konflikt mit Anti-Korruptionsstandards, Ausfuhrrichtlinien bzw. grundlegenden Prinzipien der Menschenrechte. Elektronik- oder Textilmultis wie Hon Hai (Foxconn), Samsung oder H&M schließlich profitieren offenbar von Kinderarbeit und anderen arbeitsrechtlichen Verstößen, so der DIRTY PROFITS Bericht.

Die von FACING FINANCE untersuchten 28 Unternehmen machten 2011 einen Umsatz in Höhe von 1,22 Billionen € und erzielten insgesamt einen Nettogewinn in Höhe von 106 Mrd. €. Finanzielle Unterstützung erhielten sie dabei v.a. von namhaften Finanzinstituten wie BNP Paribas, Deutscher Bank, ING, Allianz und UniCredit. Im Untersuchungszeitraum (seit 01/2010) belief sich die Summe der Geschäftsbeziehungen zwischen den 28 Unternehmen und den 16 untersuchten europäischen Finanzinstituten auf über 44 Mrd. €.

“Die Zahlen belegen, dass allen Sonntagsreden zum Trotz die Finanzdienstleister in Sachen Nachhaltigkeit noch ganz am Anfang stehen und dringend mehr Verantwortung übernehmen müssen. Sie brauchen endlich verbindliche und umfassende Regeln, um Menschrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen, die sie häufig mit finanzieren, zu beenden”, fordert Barbara Happe von urgewald.

Wie notwendig diese Forderung ist, belegt das Beispiel Mosambik. Ein Land, welches seit vielen Jahren unter den Folgen von Bergbauprojekten leidet. Besonders die Aluminiumschmelze Mozal, betrieben von BHP Billiton, steht wegen kontinuierlicher Umwelt- und Luftverschmutzungen und Arbeitsrechtsverstößen in der Kritik. Organisationen wie Justiça Ambiental engagieren sich dagegen. Sie helfen z.B. lokalen Gruppen Beschwerden bei der Ombudsstelle der Weltbanktochter IFC einzureichen.

„Wer in BHP Billiton investiert, macht sich mitschuldig an den Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen, die dieser Konzern uns hier tagtäglich zumutet“, mahnt Samuel Mondlane von Justica Ambiental.

Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an:

Thomas Küchenmeister, FACING FINANCE, 0175-49 64 082

Dr. Barbara Happe, urgewald e.V., 0172-68 14 474

DOWNLOADS

DIRTY PROFITS REPORT(Englische Vollversion)

DIRTY PROFITS (Deutsche Kurzfassung)

PROFUNDO Recherche

 

Der Bundesregierung „sind Überlegungen eines russischen Unternehmens zur Lieferung von Strom aus dem geplanten Kernkraftwerk Baltiskaya nach Deutschland bekannt“

Neue Atomstromautobahn bestätigt:
Anti-Atom-Aktivisten lagen mit ihrer Vermutung leider richtig, die im Netzentwicklungsplan vorgesehene neue Hochspannungsleitung durch Mecklenburg-Vorpommern solle Atomstrom aus dem Ostseeraum nach Deutschland bringen! Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor. Der Regierung „sind Überlegungen eines russischen Unternehmens zur Lieferung von Strom aus dem geplanten Kernkraftwerk Baltiskaya nach Deutschland bekannt“. Wir werden also glatt belogen, wenn es heißt, die neuen Stromtrassen dienten der Energiewende!
http://www.bundestag.de/presse/hib/2012_12/2012_570/05.html

So subventionierte Deutschland seine Energieträger für die Stromerzeugung.

http://www.facebook.com/photo.php?fbid=492294267460513&set=a.191992244157385.40112.191988740824402&type=1&theater

Die internationale Klimapolitik und insbesondere das Kyoto-Protokoll hatten kaum Auswirkungen auf die Entwicklung des Klimas. Der Anteil von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt kontinuierlich weiter. Das wird mit den neuen Beschlüssen von Doha so bleiben! Russland, Japan und Kanada haben sich der Verlängerung des Kyoto-Protokolls nicht angeschlossen; Kanada hatte das Abkommen letztes Jahr gar ganz aufgekündigt. Die USA hatten es nie ratifiziert.Das Kyoto-Protokoll deckt lediglich 12 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen ab. In Dauha bekräftigten die Staaten den Willen, 2015 ein neues Klimaabkommen auf die Beine zu stellen, das alle Staaten in die Pflicht nehmen soll, aber die Staaten schafften es nicht, einen genauen Arbeitsplan zu entwerfen. Zu etlichen Turbulenzen an der Klimakonferenz in Katar führten Forderungen seitens armer Länder und solcher, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Diese wollen für die durch den Klimawandel verursachten Verluste und Schäden von den Industrieländern entschädigt werden. Die Industriestaaten, die für den großen Teil der Treibhausgase in den vergangenen 200 Jahren verantwortlich sind, standen auf die Bremse. Immerhin:In Dauha beschloss man nun, im kommenden Jahr einen «internationalen Mechanismus» für den Umgang mit diesen Klimaschäden auszuarbeiten, was von Entwicklungsländern und Nichtregierungsorganisationen als «historischer Entscheid» gefeiert wurde.

Schwache Beschlüsse zum Klimaschutz

International Heute, 10:00

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Die Klimakonferenz in Dauha brachte den Klimaschutz kaum weiter.
Die Klimakonferenz in Dauha brachte den Klimaschutz kaum weiter. (Bild: Imago)
Zwar wird das Kyoto-Protokoll bis 2020 verlängert. Doch dies wird kaum Einfluss auf den Klimawandel haben. Die Klimakonferenz in Dauha brachte den Klimaschutz kaum weiter.
Markus Hofmann, Dauha

Mit 25-stündiger Verspätung und nach tagelangen, fast ununterbrochenen Verhandlungen haben sich die 194 Staaten sowie die EU an der Uno-Klimakonferenz in Dauha doch noch zu Beschlüssen durchgerungen. Am Samstagabend schlug der Hammer des Konferenzpräsidenten, des katarischen Vizeregierungschefs Abdullah bin Hamad Al-Attiyah, in schneller Folge mehrmals nieder, um das «Dauha-Paket» zu besiegeln. Allerdings hatte der russische Vertreter zuvor Einspruch angemeldet, wurde aber entgegen den Regeln von Al-Attiyah nicht angehört. Ob Russland mit juristischen Mitteln gegen die Beschlüsse vorgeht, ist offen. In der Vergangenheit war es an Klimakonferenzen entgegen dem geltenden Einstimmigkeitsprinzip immer wieder vorgekommen, dass ein Land «überstimmt» wurde.

Die Kritik des russischen Delegierten am katarischen Konferenzpräsidenten erhält eine besondere Note durch das angespannte Verhältnis der beiden Staaten. Russland missfällt die Haltung Katars im syrischen Bürgerkrieg. Katar war der erste Golfstaat, der seine Botschaft in Syrien schloss und damit die Unterstützung der syrischen Opposition unterstrich.

Grosse Staaten nicht dabei

Die Klimakonferenz war am Rande des Scheiterns gestanden. Fragen, die die zweiwöchigen Verhandlungen geprägt hatten, konnten erst in letzter Minute gelöst werden. Besonders umkämpft waren die Finanzierung von Klimaschutzmassnahmen in Entwicklungsländern, die Entgeltung von Schäden, die in armen Ländern durch den Klimawandel verursacht wurden, sowie der Umgang mit überschüssigen Emissionsrechten (sogenannter heisser Luft).

Russland, die Ukraine, Weissrussland und Polen wollten die Emissionsrechte, über die sie wegen des Zusammenbruchs ihrer Industrien in den 1990er Jahren in grossem Umfang verfügen, vollumfänglich in eine neue Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls übernehmen. Die hätte aber die Klimaschutzmassnahmen anderer Staaten unterhöhlt. Polen, das die Klimakonferenz im kommenden Jahr ausrichten wird, fand innerhalb der EU zu einem Kompromiss. Russland, die Ukraine und Weissrussland protestierten jedoch bis zuletzt. Sie dürfen die Emissionsrechte aus den vergangenen Jahren nun teilweise für den eigenen Gebrauch in die kommende Verpflichtungsperiode übernehmen.

Am 1. Januar 2013 beginnt eine zweite, acht Jahre dauernde Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls. Die 27 Staaten der EU sowie 10 weitere Industrieländer, darunter die Schweiz, Australien und Norwegen, gaben in Katar ihre Einwilligung, das einzige internationale Abkommen, das zu Emissionsreduktionen verpflichtet, weiterzuführen. Dies war von den Entwicklungs- und Schwellenländern eingefordert worden. Diese kritisierten allerdings die Reduktionsziele der Industrieländer als zu niedrig und hatten gehofft, dass diese während der Konferenz erhöht würden; dazu kam es aber nicht. Russland, Japan und Kanada haben sich der Verlängerung des Kyoto-Protokolls nicht angeschlossen; Kanada hatte das Abkommen letztes Jahr gar ganz aufgekündigt. Die USA hatten es nie ratifiziert.

Das Kyoto-Protokoll deckt lediglich 12 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen ab. Die grossen Emittenten wie China, die USA und Indien waren bisher nicht bereit, sich international zu Emissionsreduktionen zu verpflichten. Dazu soll es frühestens 2015 kommen. In Dauha bekräftigten die Staaten den Willen, 2015 ein neues Klimaabkommen auf die Beine zu stellen, das alle Staaten in die Pflicht nehmen soll. Das ist ein sehr hoch gestecktes Ziel: Die Staaten schafften es in Dauha nämlich nicht, einen genauen Arbeitsplan zu entwerfen. An der Klimakonferenz von 2014 sollen «Elemente» des neuen Abkommens beraten werden, und spätestens im Mai 2015 soll der Vertragstext vorliegen, damit er ein halbes Jahr später verabschiedet werden kann. In Kraft treten soll er 2020.

Enttäuschte Umweltverbände

Zur Enttäuschung der Entwicklungsländer waren die Industriestaaten nicht bereit, konkrete Zusagen zur Finanzierung von Klimaschutzmassnahmen in den kommenden Jahren zu machen. Zwar versprachen einige europäische Staaten, in den nächsten zwei Jahren insgesamt knapp 7 Milliarden Euro zu leisten. Doch sonst wurden die Finanzentscheide auf die kommende Klimakonferenz vertagt. Die Industrieländer hatten 2009 versprochen, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutzmassnahmen in armen Ländern zu äufnen. Was bis dahin geschieht, ist offen. In einer Arbeitsgruppe unter der Leitung je eines Vertreters aus einem Entwicklungs- und einem Industriestaat sollen demnächst Wege aufgezeichnet werden, aus welchen Quellen das erforderliche Geld kommen soll. Neben öffentlichen Geldern kommen zum Beispiel Emissionsabgaben infrage, die man im Flug- und Luftverkehr gewinnen könnte.

Zu etlichen Turbulenzen an der Klimakonferenz in Katar führten Forderungen seitens armer Länder und solcher, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Diese wollen für die durch den Klimawandel verursachten Verluste und Schäden von den Industrieländern entschädigt werden. Die Industriestaaten standen auf die Bremse, da nicht absehbar ist, welche Schäden mit welchen Mitteln abgegolten werden sollen. Zudem ist bereits ein Fonds vorhanden, um Anpassungsmassnahmen zu finanzieren. In Dauha beschloss man nun, im kommenden Jahr einen «internationalen Mechanismus» für den Umgang mit diesen Klimaschäden auszuarbeiten, was von Entwicklungsländern und Nichtregierungsorganisationen als «historischer Entscheid» gefeiert wurde

Insgesamt zeigten sich die Umweltverbände aber sehr enttäuscht vom Ausgang der Klimakonferenz. Grosse Staaten wie die USA, China und Russland stünden Fortschritten im Wege. Auch wurde das mangelnde Engagement der EU, sich zu höheren Klimazielen zu bekennen, kritisiert. Zudem genügten die bisherigen Bemühungen nicht, um die gefährlichen Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden.

http://www.nzz.ch/aktuell/international/uno-klimakonferenz-dauha-katar-klimaschutz-1.17879612

 

Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten 100 Jahre erreicht. Mit großer Wahrscheinlichkeit führt dies zu einem ziemlich raschen und nicht aufhaltbaren Absinken der Bevölkerungszahl und der industriellen Kapazität. Die junge Generation wird eine Revolution wie die von 1848 machen, weil sie mit den Fehlern der jetzigen Generation keine Zukunft haben wird! „Grenzen des Wachstums“ Die düsteren Vorhersagen des Club of Rome von 1960 haben sich bewahrheitet: „Die Industrie fährt schon heute keinen Gewinn mehr ein – würde man die Umweltzerstörung als Schaden gegenrechnen.“ Jetzt kommt die neue Prognose bis 2052: „Die Menschheit hat die Ressourcen der Erde ausgereizt und wir werden in einigen Fällen schon vor 2052 einen örtlichen Kollaps erleben!“ „Wir stoßen jedes Jahr zweimal so viel Treibhausgas aus wie Wälder und Meere absorbieren können.“ „Im Jahr 2052 wird die Welt mit Schrecken auf weitere Änderungen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts blicken.“

Für mich ein zynischer Titel der Zeit, der Ernstes lächerlich macht und mit diesem Stil dafür sorgt, dass nichts passiert!
CLUB OF ROME:
Der Weltuntergang zieht sich

Ist die Erde noch zu retten? Der Club of Rome zeichnet in einem Bericht ein erschreckendes Zukunftsszenario. Die Trends sind plausibel, ihre Präsentation aber hysterisch.

© Nasa GSFC/MODIS/USGS EROS

Der Planet Erde vom Weltraum aus betrachtetDer Planet Erde vom Weltraum aus betrachtet

Zyniker würden wohl sagen, die Propheten der Apokalypse sind zurück: InRotterdam hat die Denkfabrik Club of Rome einen Bericht vorgestellt, der eine düstere Prognose für den Planeten Erde entwirft. Der Klimawandel werde der Menschheit kräftig einheizen und mehr Dürren und Fluten über die Kontinente jagen. Die Treibhausgasemissionen steigen weiter. Gleichzeitig müssen sich die Industrienationen auf ein geringeres Wirtschaftswachstum einstellen. Weltweit sei mit drei Milliarden Menschen in Armut zu rechnen und ungeheuren Umweltzerstörungen.

Der Zukunftsreport 2052: A Global Forecast for the Next Forty Years ist keine entspannende Lektüre, der Club of Rome fragt sich, ob der Mensch überhaupt in der Lage sei zu überleben, ohne einen massiven Richtungswechsel. Der Bericht selbst enthält 35 Ausblicke von international führenden Wissenschaftlern, Ökonomen und Zukunftsforschern. Zahlreiche Statistiken flossen in die Zukunftsmodelle ein.

„Die negativen Auswirkungen werden deutlich sein“, warnte der Hauptautor des Reports, der norwegische Wirtschaftsexperte und Zukunftsforscher Jørgen Randers. „Die Menschheit hat die Ressourcen der Erde ausgereizt und wir werden in einigen Fällen schon vor 2052 einen örtlichen Kollaps erleben“, sagte Randers bei der Präsentation der Ergebnisse in Rotterdam. „Wir stoßen jedes Jahr zweimal so viel Treibhausgas aus wie Wälder und Meere absorbieren können.“

Die Trends scheinen zu stimmen

Randers Report erscheint 40 Jahre nach dem ersten großen Bericht im Auftrag des Club of Rome, einem Thinktank aus internationalen Denkern und Experten, der sich seit Jahrzehnten mit Nachhaltigkeit und Zukunftsfragen auseinandersetzt. 1972 erschien Die Grenzen des Wachstums, an dem auch Randers als Mitte Zwanzigjähriger mitgeschrieben hat. Damals waren die Reaktionen auf die Prognose heftig. Der zentrale Schluss des damaligen Berichts: „Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“

Millionenfach wurde das Buch dazu verkauft. Kurz nach Erscheinen spotteten Kritiker, der Bericht sei Unsinn. Dann folgte die Ölkrise und sie rieben sich die Augen. Bis heute werden die alten Szenarien verfeinert und angepasst – und tatsächlich hat sich zumindest der grobe vorhergesagte Trend bewahrheitet: Die Schere zwischen Arm und Reich weitet sich, Landwirtschaftsflächen erodieren und gehen verloren, die Meere sind überfischt und die fossilen Rohstoffe werden immer knapper.

Dass diese Entwicklungen weitergehen, steht auch in dem aktuellen Bericht. Randers zufolge schadet die Wirtschaft mit ihrem steten Wachstum dem Klima und den Naturschätzen. Zudem berechneten die Forscher, dass die Industrie schon heute keinen Gewinn mehr einfährt – würde man die Umweltzerstörung als Schaden gegenrechnen. Derzeit fehlten Vermögenswerte der Umwelt wie Wasserressourcen, Bodenfruchtbarkeit, Lebensqualität und stabiles Klima.

Auch das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde künftig langsamer steigen. Bis 2052 werden zwar die Entwicklungsländer aufholen, die Armut sich hier verringern. Gleichzeitig müssen die Menschen in den heutigen Wirtschaftsnationen mit mehr Ungleichheit kämpfen. Viele Volkswirtschaften hätten ihr Entwicklungspotenzial ausgeschöpft und es gebe weniger Geburten, da immer mehr Menschen in Städten lebten und die Zahl ihrer Kinder selbst bestimmen könnten. Nach den Abschätzungen aus dem Bericht wird die Weltbevölkerung kurz nach 2040 bei 8,1 Milliarden ihren Höchststand erreichen und dann zurückgehen.

Die größte Bedrohung der Menschheit sieht Hauptautor Randers allerdings im fortschreitenden und ungezügelten Wandel des Klimas, der die Erde erwärmt. „Der Meeresspiegel wird weiter steigen, das Arktiseis im Sommer verschwinden und verändertes Wetter wird Landwirte und Urlauber treffen“, sagt er voraus. Die Treibhausgasemissionen werden ihm zufolge erst 2030 ihren Höhepunkt erreicht haben. Das sei zu spät, um den globalen Temperaturanstieg auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, was als eben noch akzeptable Marke angesehen wird. Bis 2080 werde die Temperatur um 2,8 Grad steigen.

„Im Jahr 2052 wird die Welt mit Schrecken auf weitere Änderungen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts blicken“, sagt Randers. „Der sich selbst verstärkende Klimawandel wird die Sorge Nummer 1 sein.“ Aus den Permafrostböden hoch im Norden des Erdballs werde das starke Treibhausgas Methan entweichen, weil der frostige Grund zu tauen beginne. Es wird den Globus weiter aufheizen und noch mehr Permafrost schmelzen lassen.

Geholfen haben Untergangsszenarien nicht

Randers scheint zum Schluss zu kapitulieren. „Bitte helft, meine Vorhersage falsch werden zu lassen“, sagt er. Die Menschheit werde sich nicht schnell genug ändern. Auch die Demokratien der Welt werden mit ihren langen und komplexen Entscheidungswegen dies verhindern. Eine Revolution könnte die Folge sein, die junge Generation sei nicht länger bereit, die Fehler und Umweltlasten ihrer Vorgänger zu tragen. Das österreichische Club-of-Rome-Mitglied Karl Wagner prophezeit in dem Bericht einen gesellschaftlichen Umbruch in den 2020er Jahren. Sie werde vergleichbar sein mit der Revolution von 1848 gegen das feudale Herrschaftssystem.

Der Weltuntergang so scheint es, ist nur noch eine Frage der Zeit. Ob apokalyptische Szenarien – wenngleich in Grundzügen plausibel – die Menschen zum Umdenken bewegen werden, ist zweifelhaft. Geholfen haben sie in der Vergangenheit nicht. Schnelles Handeln ist zweifellos nötig, doch der Mensch ist ein träges Wesen, das sich kaum mehr so leicht erschrecken lässt.

„2052“: Neuer Bericht zum Wachstum und seinen Grenzen

7. Mai 2012, 11:22

„Globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre“ präsentiert – Grundzüge vorab bekanntgegeben

Berlin/Rotterdam – 40 Jahre ist es her, dass der Club of Rome den legendären Bericht „Die Grenzen des Wachstums“, zusammengestellt vom US-Ökonomen Dennis L. Meadows, präsentierte. Ausgehend von den zentralen Faktoren Industrialisierung, Bevölkerungswachstum, Ernährungslage, Rohstoffressourcen und Zerstörung von Lebensraum mündete der Bericht in die Aussage, dass bei unverändert voranschreitender Entwicklung „die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht“ würden.

Ausblick bis 2052

Im Jubiläumsjahr wird der Club of Rome einen neuen Bericht vorlegen, und der soll einen Ausblick auf die kommenden vier Jahrzehnte umfassen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Menschheit auf einen umweltfreundlicheren Pfad umschwenken kann, bevor es zu spät ist. Grundzüge des Berichts „2052: A Global Forecast for the Next Forty Years“ („2052: Eine globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre“) wurden bereits vorab bekanntgegeben.

Die Studie beleuchtet unter anderem, wie stark die Weltbevölkerung noch ansteigen wird. Weitere Fragen sind, ob die Erde die zunehmende Bevölkerung versorgen kann sowie welche Nationen „aufsteigen“ und welche zu den Verlierern zählen werden. Die Studie kommt im Vorfeld des UN-Gipfels für Nachhaltigkeit Rio+20 heraus.

Einige der Thesen als Vorabveröffentlichung:

  • Die Weltbevölkerung wird kurz nach 2040 bei 8,1 Milliarden Menschen ihren Höchststand erreichen und dann zurückgehen.
  • Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird langsamer als erwartet steigen. Um das Jahr 2050 wird das weltweite BIP 2,2 mal größer sein als heute.
  • Der Produktivitätszuwachs wird geringer ausfallen als in der Vergangenheit, weil viele Volkswirtschaften ihr Entwicklungspotenzial ausgeschöpft haben und weil soziale Verteilungskämpfe und extreme Wetterbedingungen zunehmen werden.
  • Das Ausbleiben von engagierten und konsequenten Reaktionen der Menschheit in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts wird die Welt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf einen gefährlichen Pfad der sich selbst verstärkenden globalen Erwärmung bringen.
  •  Verlieren wird überraschenderweise die aktuelle globale Elite, besonders die USA (…). China wird der Gewinner sein. … Alle – und besonders die Armen – leben in einer zunehmend chaotischen und klimageschädigten Welt.

Hintergrund

Der Hauptautor Jorgen Randers (66) ist Professor an der Norwegian Business School in Oslo. Anfang der 1970er Jahre arbeitete Randers bereits in dem Forscherteam am Massachusetts Institute of Technology mit, das die „Die Grenzen des Wachstum“ verfasst hat. In den neuen Report flossen neben Statistiken auch Beiträge dutzender renommierter Wirtschafts- und Zukunftsforscher sowie Naturwissenschafter ein. Im Anschluss an die Präsentation ist am Montagmittag eine Podiumsdiskussion unter anderem mit dem Generalsekretär des Club of Rome, Ian Johnson, und dem WWF-Präsidenten Yolanda Kakabadse geplant. (APA/red, derStandard.at, 6.5.2012)

=> Der Club of Rome und „Die Grenzen des Wachstums“

„Club of Rome“ – für eine bessere Welt

Der „Club of Rome“ ist ein Zusammenschluss von Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft. Die gemeinnützige Organisation mit rund 100 Mitgliedern aus mehr als 30 Ländern setzt sich für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft der Menschheit ein. Sie will das Bewusstsein für die komplexen Probleme der Erde und mögliche Lösungen fördern.

Mit ihren Projekten und Veröffentlichungen versucht sie, Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft etwa auf die zunehmende Armut in den Entwicklungsländern, das rasante Bevölkerungswachstum und die globalen Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Der Club wurde 1968 auf Initiative des italienischen Industriellen Aurelio Peccei (1908-1984) und des schottischen Wissenschafters Alexander King (1909-2007) in Rom gegründet. Aufsehen erregte er 1972 mit dem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“. Das Werk rief die Knappheit der Rohstoffe ins Bewusstsein und löste eine weltweite Debatte aus.

40 Jahre „Die Grenzen des Wachstums“

Mitten im Wirtschaftsboom der westlichen Welt zeigte der Club of Rome 1972 der Menschheit ihre Grenzen auf. Der Forscherverbund hatte zwar einige Rohstoffvorräte der Erde unterschätzt. Doch auch 40 Jahre nach der Veröffentlichung scheinen viele Kernthesen des Buches „Die Grenzen des Wachstums – Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit“ weiterhin gültig zu sein. Die Autoren um Dennis Meadows fassten ihre Schlussfolgerungen so zusammen:

Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten 100 Jahre erreicht. Mit großer Wahrscheinlichkeit führt dies zu einem ziemlich raschen und nicht aufhaltbaren Absinken der Bevölkerungszahl und der industriellen Kapazität.

Es erscheint möglich, die Wachstumstendenzen zu ändern und einem ökologischen und wirtschaftlichen Gleichgewichtszustand herbeizuführen, der auch in weiterer Zukunft aufrechterhalten werden kann. Er könnte so erreicht werden, dass die materiellen Lebensgrundlagen für jeden Menschen auf der Erde sichergestellt sind und noch immer Spielraum bleibt, individuelle menschliche Fähigkeiten zu nutzen und persönliche Ziele zu erreichen.

Je eher die Menschheit sich entschließt, diesen Gleichgewichtszustand herzustellen, und je rascher sie damit beginnt, umso größer sind die Chancen, dass sie ihn auch erreicht.

http://derstandard.at/1334797157381/Club-of-Rome-2052-Neuer-Bericht-zum-Wachstum-und-seinen-Grenzen?_artikelIndex=2

Der ökologische Fussabdruck der Welt (Umweltverbrauch) liegt heute bei 150 Prozent des Möglichen, wenn man die Welt erhalten will! Und noch sind 89 Prozent der Weltbevölkerung arm und wird die Menschheit noch einmal um zwei von sieben auf neuen Milliarden in den nächsten 40 Jahren wachsen! Das sind die Herausforderungen vor denen wir stehen! Und unsere Kinder und Enkel sind darauf angewiesen, dass wir jetzt handeln! Aber die Entscheidungen können so lange der Kapitalismus nicht zumindest prolitisch kontrolliert wird nur so getroffen werden, dass er Investitionen ermöglicht, von denen auch Steuereinnahmen und Arbeitsplätze abhängen. Die dominierenden Geldhäuser in der Wallstrett stehen im Wettbewerb und bekommen die Geldmittel (auch der Pensionsfonds) nur, wenn ihre Zahlen in drei Monaten stimmen. Sonst droht der Absturz. Und die Zahlen sind am besten, wenn möglichst wenig für Löhne und Umwelt ausgegeben wird. So übt das system seinen Zwang aus und die, die davon profitieren, treffen die Entscheidungen und tun alles, dass der Kapitalismus, die Jagd nach dem Höchstprofit nicht begrenzt wird, ihnen stehen dazu (in Deutschland sogar legal) die „Förderung“ von Politiken zur Verfügung, die Erpressung Geldmittel zu entziehen, die Finanzierung von Wahlkämpfen, die Verfügung über die Medien (in den USA kontrollieren fünf reiche und politisch ambitionierte Männder 90 Prozent der Medien), sie können die Menschen einstellen, die für sie Meinung machen und andere entlassen, die es nicht tun und am Ende bleibt noch der Einsatz von Gewalt gegen Länder und Bürger, die trotzdem nicht spuren! Trotz alledem, wir schlagen vor uns fit zu machen für einen großen globalen Marsch für die Umsetzung der Menschenrechte, um so einen demokratischen Zusammenschluss der Bürger zu schaffen und auf der Basis den Marsch durch die Institutionen (Rudi Dutschke) anzutreten, damit unsere Staaten und Gesellschaften zunächst im Interesse des Überlebens der Menschheit zumindestens erst einmal den Kapitalismus wieder kontrollieren. Das war mal begrenzt über den Nationalstaat nach 1945 in einigen Ländern für und von deren Bürgern möglich, ist es heute aber nicht mehr! Angesichts der Globalisierung können nur noch die weltweite über alle nationalen, ethnischen und reliigiösen Unterschiede hinweg zusammengeschlossenen Bürger diese Begrenzung durch weltweite Regelungen und Institutionen durchsetzen! Wenn Ihr das auch so seht, dann initiiert mit uns diesen globalen Marsch!

„Amerikaner denken in Vierteljahresabschlüssen“

7. September 2012, 18:34

Ernst Ulrich von Weizsäcker sieht schwarz für die Ökopolitik. Er pocht auf Allianzen zwischen Europa und Asien

Wien – Das Umweltbewusstsein im „gemütlichen Österreich“ hat für ihn mit den weltweiten Entwicklungen wenig gemein. Zwischen Europa und Nordamerika macht er tiefe Gräben aus. Der deutsche Umweltwissenschafter Ernst Ulrich von Weizsäcker zeichnet ein düsteres Bild der internationalen Ökopolitik. Für gut die Hälfte der Amerikaner habe das Thema Klimawandel bisher nicht existiert.

Erst die schwachen Maisernten infolge der Dürre ließen manche mittlerweile doch darüber nachdenken. Global herrsche nach wie vor die Meinung vor, dass Öko Luxus sei. „Was für ein törichtes Vorurteil.“ Der Physiker und Biologe war Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie und saß für die SPD im Deutschen Bundestag. Am Freitag kam er auf Einladung der Handelskette Rewe nach Wien – und übte scharfe Kritik an den USA: Sie akzeptierten keine globalen Regeln, überließen alles auf Kosten der Umwelt und Armen den freien Kräfte der Märkte, warnte er. „Sie denken in Vierteljahresabschlüssen“ – und betrieben dabei globales Brainwa shing – zu gern schicke Chinas Elite ihre Kinder auf amerikanische Wirtschaftsuniversitäten wie Stanford oder Harvard.

Allianzen mit Asiaten

Weizsäcker appelliert an Allianzen der Europäer mit Asiaten, unter denen langfristigeres Denken vorherrsche. Ein Zusammenschluss bei umweltpolitischen Themen mache die Wall Street nervös und zwinge folglich auch die US-Regierung zum Handeln. Europa brauche Selbstbewusstsein und dürfe von Asien nicht als Marionette Nordamerikas wahrgenommen werden.

Der Verbrauch von Wasserressourcen, Energie und Land gehöre verteuert. „Auch wenn das die Amerikaner bekämpfen werden – mit dem heiligen Geist der Marktwirtschaft.“

Europa dürfe sich in- ternationale Regeln dabei nicht von der Welthandelsorganisation kaputtmachen lassen. „Sie ist ein Feind der Umwelt – auch wenn man das nicht sagen darf.“

Für Weizsäcker lassen sich Wohlstand und Belange der Umwelt durchaus vereinen. Voraussetzung sei eine Verfünffachung der Ressourcenproduktivität. Womit er keine Intensivlandwirtschaft meine, da diese energieaufwendiger sei als der ökologische Anbau.

Die Produkte daraus müssten jedoch erschwinglich sein, um breiten Absatz zu finden. Eine neue US-Studie über Biolebensmittel, die diesen kaum Mehrwert für die Gesundheit attestiert, quittiert er mit „typisch Amerika“. Rewe-Österreich-Chef Frank Hensel, der Nachhaltigkeitsprogramme auf die Fahnen des Konzerns heftet, nennt die Untersuchung einseitig. Sie berücksichtige weder die Folgen des Bioanbaus auf die Umwelt noch auf die Gesellschaft. Generell werde Bio jedoch Nische bleiben. Der große Hebel für Verbesserungen liege in konventionellen Produkten. (vk, DER STANDARD; 8./9.9.2012)

http://derstandard.at/1345166533922/Amerikaner-denken-in-Vierteljahresabschluessen-Weizsaecker-Oekopolitik

„2052“: Neuer Bericht zum Wachstum und seinen Grenzen

7. Mai 2012, 11:22

„Globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre“ präsentiert – Grundzüge vorab bekanntgegeben

Berlin/Rotterdam – 40 Jahre ist es her, dass der Club of Rome den legendären Bericht „Die Grenzen des Wachstums“, zusammengestellt vom US-Ökonomen Dennis L. Meadows, präsentierte. Ausgehend von den zentralen Faktoren Industrialisierung, Bevölkerungswachstum, Ernährungslage, Rohstoffressourcen und Zerstörung von Lebensraum mündete der Bericht in die Aussage, dass bei unverändert voranschreitender Entwicklung „die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht“ würden.

Ausblick bis 2052

Im Jubiläumsjahr wird der Club of Rome einen neuen Bericht vorlegen, und der soll einen Ausblick auf die kommenden vier Jahrzehnte umfassen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Menschheit auf einen umweltfreundlicheren Pfad umschwenken kann, bevor es zu spät ist. Grundzüge des Berichts „2052: A Global Forecast for the Next Forty Years“ („2052: Eine globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre“) wurden bereits vorab bekanntgegeben.

Die Studie beleuchtet unter anderem, wie stark die Weltbevölkerung noch ansteigen wird. Weitere Fragen sind, ob die Erde die zunehmende Bevölkerung versorgen kann sowie welche Nationen „aufsteigen“ und welche zu den Verlierern zählen werden. Die Studie kommt im Vorfeld des UN-Gipfels für Nachhaltigkeit Rio+20 heraus.

Einige der Thesen als Vorabveröffentlichung:

  • Die Weltbevölkerung wird kurz nach 2040 bei 8,1 Milliarden Menschen ihren Höchststand erreichen und dann zurückgehen.
  • Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird langsamer als erwartet steigen. Um das Jahr 2050 wird das weltweite BIP 2,2 mal größer sein als heute.
  • Der Produktivitätszuwachs wird geringer ausfallen als in der Vergangenheit, weil viele Volkswirtschaften ihr Entwicklungspotenzial ausgeschöpft haben und weil soziale Verteilungskämpfe und extreme Wetterbedingungen zunehmen werden.
  • Das Ausbleiben von engagierten und konsequenten Reaktionen der Menschheit in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts wird die Welt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf einen gefährlichen Pfad der sich selbst verstärkenden globalen Erwärmung bringen.
  •  Verlieren wird überraschenderweise die aktuelle globale Elite, besonders die USA (…). China wird der Gewinner sein. … Alle – und besonders die Armen – leben in einer zunehmend chaotischen und klimageschädigten Welt.

Hintergrund

Der Hauptautor Jorgen Randers (66) ist Professor an der Norwegian Business School in Oslo. Anfang der 1970er Jahre arbeitete Randers bereits in dem Forscherteam am Massachusetts Institute of Technology mit, das die „Die Grenzen des Wachstum“ verfasst hat. In den neuen Report flossen neben Statistiken auch Beiträge dutzender renommierter Wirtschafts- und Zukunftsforscher sowie Naturwissenschafter ein. Im Anschluss an die Präsentation ist am Montagmittag eine Podiumsdiskussion unter anderem mit dem Generalsekretär des Club of Rome, Ian Johnson, und dem WWF-Präsidenten Yolanda Kakabadse geplant. (APA/red, derStandard.at, 6.5.2012)

=> Der Club of Rome und „Die Grenzen des Wachstums“

„Club of Rome“ – für eine bessere Welt

Der „Club of Rome“ ist ein Zusammenschluss von Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft. Die gemeinnützige Organisation mit rund 100 Mitgliedern aus mehr als 30 Ländern setzt sich für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft der Menschheit ein. Sie will das Bewusstsein für die komplexen Probleme der Erde und mögliche Lösungen fördern.

Mit ihren Projekten und Veröffentlichungen versucht sie, Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft etwa auf die zunehmende Armut in den Entwicklungsländern, das rasante Bevölkerungswachstum und die globalen Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Der Club wurde 1968 auf Initiative des italienischen Industriellen Aurelio Peccei (1908-1984) und des schottischen Wissenschafters Alexander King (1909-2007) in Rom gegründet. Aufsehen erregte er 1972 mit dem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“. Das Werk rief die Knappheit der Rohstoffe ins Bewusstsein und löste eine weltweite Debatte aus.

40 Jahre „Die Grenzen des Wachstums“

Mitten im Wirtschaftsboom der westlichen Welt zeigte der Club of Rome 1972 der Menschheit ihre Grenzen auf. Der Forscherverbund hatte zwar einige Rohstoffvorräte der Erde unterschätzt. Doch auch 40 Jahre nach der Veröffentlichung scheinen viele Kernthesen des Buches „Die Grenzen des Wachstums – Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit“ weiterhin gültig zu sein. Die Autoren um Dennis Meadows fassten ihre Schlussfolgerungen so zusammen:

Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten 100 Jahre erreicht. Mit großer Wahrscheinlichkeit führt dies zu einem ziemlich raschen und nicht aufhaltbaren Absinken der Bevölkerungszahl und der industriellen Kapazität.

Es erscheint möglich, die Wachstumstendenzen zu ändern und einem ökologischen und wirtschaftlichen Gleichgewichtszustand herbeizuführen, der auch in weiterer Zukunft aufrechterhalten werden kann. Er könnte so erreicht werden, dass die materiellen Lebensgrundlagen für jeden Menschen auf der Erde sichergestellt sind und noch immer Spielraum bleibt, individuelle menschliche Fähigkeiten zu nutzen und persönliche Ziele zu erreichen.

Je eher die Menschheit sich entschließt, diesen Gleichgewichtszustand herzustellen, und je rascher sie damit beginnt, umso größer sind die Chancen, dass sie ihn auch erreicht.

http://derstandard.at/1334797157381/Club-of-Rome-2052-Neuer-Bericht-zum-Wachstum-und-seinen-Grenzen?_artikelIndex=2

Dennis Meadows: „Nachhaltige Entwicklung ist Nonsens“
Martin Obermayr, 31. Mai 2012, 05:30

Dass in Österreich zunehmend ein typisch norditalienisches Klima zu erwarten ist, lässt sich auch anhand der Tage über 30 Grad im ersten Wiener Bezirk ablesen.
Der Autor von „Die Grenzen des Wachstums“ zeichnet im Wiener MQ ein düsteres Zukunftsszenario, aber mit kleinen Funken Hoffnung

Er beginnt mit einem Experiment: „Arme verschränken. Welches Handgelenk ist oben?“ Und dann noch einmal: „Welches ist jetzt oben?“ Ob jemand einmal den rechten Arm und einmal den linken oder zweimal den gleichen oben gehalten hat, ist Dennis Meadows nicht so wichtig. Der Weltbestseller-Autor will auf drei Punkte hinaus: „Veränderung ist möglich. Man muss darüber nachdenken. Und sie ist nicht so komfortabel.“ Womit er mitten in seiner Rede „Changing the Concept of ‚Sustainable Development‘ to be Useful in the 21st Century“ angekommen ist.

Dass der Titel sperrig ist, weiß der am 7. Juni 70-Jährige ganz genau: „Nachhaltige Entwicklung ist ja ein Oxymoron, also ein Widerspruch in sich, und deshalb Nonsens. Es gibt 100 Definitionen dafür, aber keine Bedeutung“, so Meadows im Architekturzentrum Wien (Az W), wo er auf Einladung der Grünen referiert. Man müsse vielmehr ein komplett neues Verständnis für die globalen Zusammenhänge schaffen. Denn die Rahmenbedingungen hätten sich, seit er 1972 mit seiner Ehefrau Donella und zwei weiteren Autoren mit dem Buch „The Limits to Growth“ erstmals auf „Die Grenzen des Wachstums“ hingewiesen hat, dramatisch verschärft.

„40 Jahre habe ich versagt“

Meadows illustriert sein Argument mit zwei Kurven (siehe Grafiken links). Die obere zeigt jene Entwicklung, die aufgrund der Daten vorhergesagt wurde. Die zweite, wie man sich 1972 das Modell einer stabilen Entwicklung der Welt vorstellte. Leider habe sich gerade bei der Umweltverschmutzung („pollution“), bei der Bevölkerungsentwicklung („population“) und beim Ressourcenverschleiß („resources“) der negative Trend durchgesetzt. „Ich habe 40 Jahre versucht, auf diese Entwicklungen hinzuweisen, dennoch hat sich nichts geändert – ich habe also versagt“, so Meadows.

Doch das Mitglied des renommierten Club of Rome will keinesfalls müde werden, auf die globalen Probleme hinzuweisen, auch wenn er für die kommenden Jahre eine noch größere Krise als die momentane erwartet. „Es sind gefährliche Zeiten für alle von uns – in den USA noch viel mehr als hier in Europa. Wir bewegen uns auf ein Zeitalter des Chaos zu.“ Denn die Umwälzungen würden nicht erst stattfinden, wenn der Höhenpunkt („peak“) überschritten sei, sondern bereits dann, wenn das Wachstum dem Ende zugehe.

So habe etwa der Bereich „Essen pro Kopf“ („food per capita“) bereits vor zehn Jahren aufgehört zu wachsen und werde nun kontinuierlich zurückgehen. Vermehrte Hungerkrisen in den vergangenen Jahren würden diesen Trend bestätigen.

Auch Österreich im großen Wandel

Für Meadows befinden wir uns gerade in der Frühphase eines Umbruchs, durch den der Druck immer höher werde, „jene enormen politischen, demographischen und wirtschaftlichen Kräfte zu neutralisieren, die nun das Wachstum ermöglichen. Auch Österreich wird sich in den nächsten 20 Jahren mehr verändern als in den vergangenen 100 Jahren.“

Um das zu verdeutlichen greift der US-Wissenschaftler auf die Entwicklungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. „Damals herrschten in den meisten großen Ländern Monarchien: China, Japan, Russland, Deutschland, England, Österreich etc. Aber innerhalb von 20 Jahren waren fast alle ausgetauscht.“ Das gleiche müsse nun mit dem Wachstums-Dogma passieren, das die internationale Politik noch immer als unabänderlich vorantrage.

Prinzip Wachstum hat ausgedient

Wie sehr diese Denkweise aber in den Gehirnen vieler Politiker und Ökonomen verankert sei, zeigt Meadows anhand eines Berichts aus der „New York Times“. Erst vor wenigen Tagen hätten sich Deutschland und Frankreich auf höchster Ebene verständigt und als einzigen Ausweg aus der Krise Möglichkeiten für Prowachstums-Initiativen betrachtet. Ein Irrweg, wie Meadows mit einem US-Sprichwort kommentiert: „Wenn man als einziges Werkzeug einen Hammer hat, sieht alles wie ein Nagel aus.“

Generell sei auch die Definition von „nachhaltiger Entwicklung“, wie sie heute noch immer verwendet werde, zu verwerfen: „Dass die Reichen gleich reich bleiben oder reicher werden. Dass die Armen auf das Niveau der Reichen herangebracht werden. Und dass dies mit dem gleichen System aus Politik und Markt wie jetzt erreicht wird: Nämlich durch technologische Entwicklungen, die das BIP-Wachstum vom Verbrauch von Energie und Materialien entkoppeln.“ Das alles sei nur Politiker-Sprech.

Fußabdruck viel zu groß

Dass diese Definition von Nachhaltigkeit längst nicht mehr zeitgemäß sei, lasse sich etwa an der Entwicklung des Globalen Ökologischen Fußabdrucks ablesen. Lag die Ausschöpfung 1972 noch bei rund 85 Prozent dessen, was unser Planet aushält, so sind wir mittlerweile bei 150 Prozent angekommen. Tendenz weiter steigend (siehe Grafik links).

„Wenn mich wer fragt, wie man nachhaltig sein kann, dann fällt mir nur ein: ‚Energiesparen, Öffentlichen Verkehr nutzen, weniger CO2-Ausstoß und geringerer Chemikalieneinsatz in der Landwirtschaft.'“ Aber vielmehr gehe es um eine neue Begrifflichkeit, denn Meadows verweist auch in diesem Vortrag einmal mehr darauf, statt Nachhaltigkeit den Begriff Widerstandsfähigkeit zu verwenden (siehe auch Interview aus dem vergangenen Herbst).

Wie diese Widerstandsfähigkeit in die Praxis umgesetzt werden könne: „Mit alternativen Währungssystemen, mit besseren Finanzindikatoren, mit einer gleichberechtigten Vergabe von Immobilienkrediten, mit verbesserter Energieeffizienz, mit neuen Massentransportmöglichkeiten, mit dem Bau von größeren Gas-Tanks und größeren Nahrungsmittelspeichern, mit der Förderung von Holzöfen und Märkten für regionale Lebensmittel usw.“

Worum es wirklich geht

Wohin man den Fokus im 21. Jahrhundert besonders legen müsse, seien vor allem zwei Punkte, so Meadows: „Erstens globaler Klimawandel – der kommt sicher, wir können ihn nur verlangsamen. Und zweitens Energierückgang. So wurde etwas seit 1984 jährlich mehr Öl verbraucht, als neue Ölressourcen entdeckt wurden.“

Als Beispiel dient auch wieder Österreich, das sich ebenfalls auf eine Klimaveränderung einstellen müsse. „Es wird so sein, wie es momentan typisch für Norditalien ist – lange, heiße und trockene Sommer mit heftigen Regenschauern.“ Auch dafür hat Meadows eine Grafik parat: In Wiens erstem Bezirk habe es zwischen 1961 und 1990 einen Median von 8,4 Tagen über 30 Grad gegeben. Für den Zeitraum 1976 bis 2005 ist dieser Wert bereits auf 13,4 Tage gestiegen. In den Jahren 2010 bis 2039 sollen es schon 20,7 Tage sein.

Handeln statt reden

Trotz all dieser beängstigenden Faktoren hat der vielfach preisgekrönte Wissenschaftler die Hoffnung nicht ganz aufgegeben: „Wir müssen nur unsere Denkweise radikal ändern.“ Daher spart Meadows aus seiner Kritik auch nicht den Klimagipfel „Rio+20“ vom 20. bis 22. Juni in Rio de Janeiro aus: „60.000 Menschen fliegen nach Brasilien, um über die Zukunft zu diskutieren. Diese Idee muss man aufgeben, das ist reine Fantasie.“ Denn – und das gelte auch für sein Referat: „Handlungen sind viel wichtiger als Worte.“ (Martin Obermayr, derStandard.at, 31.5.2012)

http://derstandard.at/1336698260671/Globale-Zusammenhaenge-Dennis-Meadows-Nachhaltige-Entwicklung-ist-Nonsens

Es wird vielleicht einen kleinen Fortschritt geben, aber mehr kann nicht erwartet werden. Mit Sicherheit zu wenig angesichts der Klimaproblematik. Am Ende wird wieder deutlich: Kapitalismus und Klimaschutz sind unvereinbar. Trotzdem können wir nicht so lange warten bis der Kapitalismus überwunden ist. Offensichtlich müssen die Völker das Heft des Handelns in die eigene Hand nehmen!!!Noch nie gab es eine so massive Eisschmelze wie in diesem Jahr am Nordpol und in Grönland. Wenn die Nordpolkappe im Sommer vollständig geschmolzen sein wird, was wahrscheinlich bis 2020 der Fall ist, wird dies den Klimawandel massiv verstärken. Inzwischen schmelzen bereits die Methanhydrate in den Ozeanen und das 25-mal so starke Treibhausgas Methan wird freigesetzt, was die Erderwärmung nochmals beschleunigt.Die Unternehmens-Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers veröffentlichte im November eine Studie, dass angesichts der gegenwärtigen Klimapolitik mit einer Erwärmung der Erde um 6 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu rechnen ist.

COP18 Klimaverhandlungen: Wissend in die Katastrophe?

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Erstellt am Samstag, 08. Dezember 2012 08:51
Zuletzt aktualisiert am Samstag, 08. Dezember 2012 10:23
Geschrieben von Udo Schuldt

Eigentlich sollten sie gestern enden, aber die Klimaverhandlungen gehen in die Verlängerung. Ob es ein fortschrittliches Ergebnis geben wird? Eher nicht. Es wird vielleicht einen kleinen Fortschritt geben, aber mehr kann nicht erwartet werden. Mit Sicherheit zu wenig angesichts der Klimaproblematik.


Waldbrand in Colorado (USA) aufgrund der verheerenden diesjährigen Dürre (Foto: USDA)

„In hundert Jahren wird man, zurückschauend, nur eine einzige Frage, für den historischen Moment in dem wir heute leben, als wichtig empfinden, nämlich die, ob wir etwas, oder ob wir nichts getan haben um den Klimawandel einzudämmen.“ The Economist, Dec. 2011

Die Verhandlungsführer bei den Klimaverhandlungen kennen die Fakten:

  • Noch nie gab es eine so massive Eisschmelze wie in diesem Jahr am Nordpol und in Grönland. Wenn die Nordpolkappe im Sommer vollständig geschmolzen sein wird, was wahrscheinlich bis 2020 der Fall ist, wird dies den Klimawandel massiv verstärken.
  • Wirbelstürme wie Sandy zerstören aufgrund des fortschreitenden Klimawandels nicht mehr ausschließlich die Länder des Südens, sondern auch die Industrieländer des Nordens.
  • Ein Bericht über die Folgen des Kimawandels, welcher von den am stärksten betroffenen Staaten veröffentlicht wurde, beschreibt, dass die Kohlenstoffwirtschaft bereits bis 2020 mehr als 100 Millionen Menschenleben kosten wird.
  • Die Unternehmens-Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers veröffentlichte im November eine Studie, dass angesichts der gegenwärtigen Klimapolitik mit einer Erwärmung der Erde um 6 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu rechnen ist.
  • Diese Studie wird durch eine Studie der Weltbank im Prinzip bestätigt, die ebenfalls im November erschien.
  • Diese beiden Studien wurden durch eine Studie des UN-Umweltprogramms bestätigt, welche dieses im selben Monat veröffentlichte.
  • Es ist völlig klar, was eine Erwärmung um 4 bis 6 Grad bedeutet, nämlich die Auslöschung der meisten auf dem Planeten lebenden Tier- und Pflanzenarten. Es ist nicht damit zu rechnen, dass die Zivilisation das übersteht.

Inzwischen schmelzen bereits die Methanhydrate in den Ozeanen und das 25-mal so starke Treibhausgas Methan wird freigesetzt, was die Erderwärmung nochmals beschleunigt.
Das alles wissen die Verhandelnden. Vielleicht würden sie auch zu ganz anderen Ergebnissen kommen, wenn sie könnten wie sie wollten, aber die Verhandlungsstrategie wurde von ihren Regierungen festgelegt und die verteidigen vor allem wirtschaftliche Interessen, so wie die kanadische Regierung die Ausbeutung der Teersande – zur Benzinherstellung – nicht gefährden will oder die deutsche Regierung unter dem Einfluss von Wirtschaftsminister Rösler steht.
Am Ende wird wieder deutlich: Kapitalismus und Klimaschutz sind unvereinbar. Trotzdem können wir nicht so lange warten bis der Kapitalismus überwunden ist. Offensichtlich müssen die Völker das Heft des Handelns in die eigene Hand nehmen, friedlich und ohne Blutvergießen, aber konsequent.

http://www.klimaschutz-netz.de/index.php/erde-und-mensch/404-cop18-klimaverhandlungen-wissend-in-die-katastrophe